
Kardiales MRT
Die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein diagnostisches Verfahren von zunehmender Bedeutung in der kardiovaskulären Medizin. Das kardiale MRT ermöglicht nicht nur die genaue Darstellung von kardialen und extrakardialen Strukturen, sondern auch eine Gewebecharakterisierung, durch die Analyse der Kontrastmittelaufnahme, welche auch die genaue und zuverlässige Erfassung einer myokardialen Ischämie ermöglicht.
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Es können somit in einer kardialen MRT Untersuchung zahlreiche wichtige Informationen als "one-stop-shop" gewonnen werden. Kardiale MRT Untersuchungen sind klinisch von besonderer Bedeutung bei der Abklärung von Patienten mit koronarer Herzkrankheit zur Ischämie-Testung und der differentialdiagnostischen Einordnung von Kardiomyopathien und kongenitalen Herzerkrankungen.
Das kardiale MRT konnte in diesem Jahr an der Charité Campus Benjamin Franklin implementiert und ausgebaut werden unter Verwendung von hochmodernen MRT Scanner mit Feldstärken von 1,5 Tesla und 3,0 Tesla. Die Untersuchungen werden in enger Kooperation mit der Klinik für Radiologie durchgeführt.
Mit dem Kardio-MRT können neben der Funktionalität und Anatomie wichtige Informationen zur Ischämie-Diagnostik in der Stressperfusion gewonnen werden. Damit ist es möglich, ohne ionisierende Röntgenstrahlen und ohne eine invasive Untersuchung eine Aussage über die Blutversorgung der Herzkranzgefäße zu machen.
Ansprechpartner

Leiter der DGK Qualifizierungsstätte KardioMRT

ANMELDUNG Herz-MRT
t: +49 30 450 513 870 / 871
f: +49 30 450 7 513 901
KardioMRT(at)charite.de
Die Gewebecharaktisierung mittels "Late-Gadolinium-Enhancement Studien"






Die Gewebecharaktisierung mittels "Late-Gadolinium-Enhancement Studien" mit dem MRT erlaubt außerdem eine zuverlässige Diagnose von Myokarderkrankungen und systemischen Erkrankungen mit myokardialer Beteiligung.
Eine endomyokardiale Fibrosierung kann sich zu einer restriktiven Kardiomyopathie entwickeln. Diese Erkrankung ist charakterisiert durch: (1) eine eosinophiles Infiltrat des Myokards und Nekrose des Subendokards; (2) Thrombusbildung über den initialen Läsionen; und (3) Umwandlung des Endokards in fibrotisches Gewebe.
Die kardiale MRT Untersuchung erlaubt die Darstellung der typischen Charakteristika dieser Erkrankung, insbesondere durch die Gewebecharakterisierung mittels Kontrastmittelaufnahme (Gadolinium-Chelat): Nachweis einer Obliteration des Cavums des rechten Ventrikels (Abb. 1 A-B); Die Bilderfassung nach 1 bis 3 Minuten nach Kontrastinjektion (Early-Gadolinium-Enhancement Studie) zeigt die Obliteration des Cavums durch einen Thrombus (Abb.2 A-B); ein Bilderfassung nach 10 Minuten nach Kontrastgabe (sogenannte Late-Gadolinium-Enhancement Studie) bringt die Verdrängung des Endokards durch eine fibröse Schicht zur Darstellung (Enhancement; Abb. 3 A-B).
Primäre kardiale Beteiligung (kardiale Granulome)


Eine primäre kardiale Beteiligung (kardiale Granulome) findet sich bei ca. 25% der Patienten mit einer Sarkoidose, bei denen eine Autopsie durchgeführt wurde, während die kardiale Sarkoidose nur bei etwa 5% der Patienten klinisch erfasst wird.
Mit dem kardialen MRT kann eine kardiale Beteiligung bei Sarkoidose mittels Late Gadolinium enhancement beurteilt werden. Dabei kommt es zum Umbau des myokardialen Gewebes in fibrotisches Gewebe (Abb. 4).